Helfen et al. (2018; 2021) heben mindestens vier Bereiche von Managementpraktiken hervor, um Netzwerkverantwortung in GVN zu entwickeln: (1) Auswahl, d. h. die Auswahl oder Ablehnung von Netzwerkmitgliedern auf der Grundlage bestimmter Ziele, (2) Regulierung, einschließlich (in-)formeller Regeln oder Kodizes für die Zusammenarbeit zwischen Netzwerkmitgliedern, (3) Zuweisung, d. h. die Verteilung von Aufgaben, Ressourcen und Verantwortlichkeiten auf das gesamte Netzwerk, und (4) die Bewertung oder Beurteilung von Netzwerkmitgliedern, ihren Beiträgen zur Netzwerkentwicklung und zum Erfolg, wie auch immer diese definiert sein mögen. Dieser praxisorientierte Ansatz des Netzwerkmanagements (ebenda) zeigt, dass die idealtypischen Formen der GVC-Netzwerk-Governance von Gereffi et al. (2005) in der täglichen Praxis unterschiedlich umgesetzt werden und dass diese Praktiken wiederum das Potenzial haben, Strukturen im Laufe der Zeit zu reproduzieren oder zu transformieren.
Helfen, M., Schüßler, E., & Sydow, J. (2021). Hin zu mehr sozialer Netzwerkverantwortlichkeit in der globalen Bekleidungsindustrie: Eine praxistheoretische Betrachtung. In Konkurrenzen und Solidaritäten (pp. 107-124). Rainer Hampp Verlag.
Sydow, J., Schüßler, E., & Müller-Seitz, G. (2016). Managing Inter-Organizational Relations: Debates and Cases. Palgrave